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Superio – Musik aus Cremona

Bisher habe ich sozusagen immer im Vorbeigehen über Musik, Sänger, Gruppen geschrieben, eben weil ich ja berichten möchte, was sich in Cremona so tut und Anregungen geben möchte für einen eventuellen Kurzurlaub. Aber diesmal möchte ich einer Band einen einzelnen Beitrag widmen, weil mich ihre Musik einfach sofort berührt hat. Aber ich fange mal von Anfang an.

Im Rahmen des „Porte Aperte Festivals“ in Cremona hatte auch die Band „Superio“ einen Auftritt und zwar im offenen Cortile Federico II am Sonntagabend. Nach einem kulturellen Sonntagnachmittag mit interessanten Lesungen und Beiträgen, dachte ich mir, ich setze mich mal kurz hin und höre mir das erste Stück an – ohne Erwartungen.

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Tja, und dann war ich einfach nur überrascht, was für gute und professionelle Musik ich zu hören bekam. Vor allem waren es eigene Lieder, von den Bandmitgliedern selbst geschrieben. Also Lieder, die ich zum ersten Mal hörte. Und was ich hörte, gefiel mir sehr. Es war ein guter Mix aus italienischer Melodie und internationalem Rockpop.

So gratulierte ich den Jungs nach dem Konzert und kaufte natürlich auch ihre neue CD „La conquista del Vietnam“, auf der die Lieder des Konzerts enthalten sind. Superio CDIch war mit meiner Begeisterung nicht allein. Abgesehen von den italienischen Fans, war auch ein Amerikaner anwesend, der genauso begeistert war wie ich und das auch zum Ausdruck brachte. Also internationales Publikum und internationaler Geschmack.

Im Gespräch erfuhr ich dann, dass es sich um drei waschechte Cremonesen handelt. Superio, das sind der Sänger und Bassist Lorenzo Biagiarelli, der Gitarrist Giacomo Ruggeri und sein Bruder Tommaso Ruggeri am Schlagzeug. Die drei spielen schon seit 2001 zusammen. Die Familien wohnten 50 Meter auseinander und so war regelmäßiges Proben kein Problem.

Superio ist in der Musikszene Cremonas durchaus sehr bekannt und präsent. Nur mir waren sie bisher nicht aufgefallen, was definitiv ein Versäumnis ist. Schließlich gewannen sie bereits den Titel „Band of the Year TMF 2013“ und einen Distributionsvertrag mit Universal Music. Leider haben Superio trotz allen Erfolgs es noch nicht geschafft, im Radio oder in den Musiksendern im TV gespielt zu werden und somit ein breites Publikum zu erreichen. Das ist schade, da ihre Musik eine Bereicherung wäre. Aber es fehlt ihnen noch ein guter Manager mit den nötigen Kontakten.

So, jetzt aber genug der Worte. Es folgt ein kleiner Konzertmitschnitt:

Natürlich ist Musik auch immer Geschmacksache und es wird nicht jedem Leser gefallen. Meinen Geschmack haben die Jungs jedenfalls getroffen. Und wenn ich ein wenig dazu beitragen konnte, dass ihre Musik bekannter wird, würde ich mich sehr freuen. Schließlich gibt es genug „Superstars“, die ohne gute Autoren und Promotoren aufgeschmissen wären. Da muss man einfach die wirklichen Musiker und Poeten unterstützen und es allen weitererzählen. Ich könnte mir Superio auch durchaus gut auf einer deutschen Bühne vorstellen ….