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Sant’Omobono Schutzpatron von Cremona

In Italien hat jede Stadt, jeder Ort einen Schutzpatron, seinen eigenen Heiligen. In Cremona ist das Sant’Omobono.

OmobonoSant’Omobono ist aber nicht nur der Schutzpatron von Cremona, sondern auch  der Kaufleute,  der Schneider und der Textilarbeiter. Er selbst war ein geschätzter und reicher Textilkaufmann, der aus einfachen Verhältnissen stammte. Er hatte keine Kinder, lebte also alleine mit seiner Frau. Sein Konzept von Reichtum war nicht, viel Geld für sich zu verdienen sondern für die Armen. Er verdiente viel, weil er damit viel geben konnte. Als er plötzlich am 13. November 1197 starb – während der Messe – verbreitete sich schnell den Ruf der Heiligkeit. Innozenz III erhob ihn bereits zwei Jahre später in den Stand eines Heiligen. Er ruht im Dom von Cremona.

In Italien wird dem jeweiligen Schutzpatron ein Festtag gewidmet, an dem alle Behörden und Geschäfte geschlossen sind, also ein regionaler Feiertag.

Natürlich gibt es an so einem Feiertag auch etwas zu feiern, sprich es gibt Veranstaltungen aller Art zu Ehren des Heiligen. Diese können dann durchaus auch kommerzielle Veranstaltungen sein. So fand in Cremona dieses Jahr zum ersten Mal so etwas wie ein Weihnachtsmarkt statt. Im Stadtbezirk Po offerierten private und lokale Stände ihre Produkte, vom dem Stadtheiligen gewidmeten Gebäck, über Weihnachtsschmuck, Selbstgestrickten, hin zu Wurstspezialitäten und Flohmarktartikeln. Natürlich waren auch die gemeinnützigen Vereine präsent und freuten sich über die zahlreichen Besucher.20151113_164543

Zudem gab es eine kostenlose Verköstigung von Kastanien. Trotz der langen Schlangen war es ein schöner Zeitvertreib, den Männern zuzusehen, wie sie die Kastanien auf dem offenen Feuer rösteten. War man am Anfang der Schlange angekommen, so erhielt man ein Tütchen voll heißer Kastanien. Das hatte dann schon so was von Weihnachten. Und der Geschmack war gar köstlich.

Für die Kinder wurde ein Eselreiten durch die Straßen des Marktes geboten. Was natürlich zu großer Begeisterung bei den Kleinen führte.

So versucht man jährlich die Motivation Sant’Omobonos am Leben zu erhalten. In Cremona war Omobono Tucenghi ein Tuchhändler, der von der Liebe für die Armen bewegt war, der bei der Erziehung und Ausbildung von verlassenen Kindern und bei der Wiederherstellung des Friedens in der Familie half.

neu: In 2016 kam auch die Musik nicht zu kurz.