Das ist das Open-Air Theater Arena Giardino. Bis 2013 gab es hier jährlich ein bedeutendes Sommerfestival, das Festival di Mezza Estate. Ein Festival mit hervorragenden Künstlern aus dem Bereich Musik, Tanz, Comedy. Den Veranstaltern war es gelungen, alle großen Namen der italienischen Musikszene auf die Freilichtbühne zu bekommen, wie z.B. Massimo Ranieri, Lucio Dalla, Franco Battiato, Mario Biondi, Gino Paoli, Fiorella Mannoia, Samuele Bersani, aber auch Künstler wie Ludovico Enaudi. So habe auch ich in den vergangenen Jahren wundervolle Abende erleben dürfen. Und das alles zu einem Preis von bis zu EUR 35. So dass wirklich jeder daran teilnehmen konnte. Aber jetzt: In Italien muss gespart werden. Die Kommunen haben kein Geld mehr und die Unternehmen ebenfalls nicht. Und wo wird zuerst gespart? An der Kultur. Das heißt dieses Festival gibt es bis auf weiteres nicht mehr. Aber Italien ist Kultur. Ohne Kultur fehlt Italien ein Stück seines Seins, seiner Identität. Auch das muss man mal überlegen, wenn man einfach davon spricht, es muss gespart werden. Natürlich kenne ich nicht die einzelnen Hintergründe der Entscheidung, dieses Festival einzustellen. Immerhin wird die Arena weiterhin für Open-Air-Kino-Veranstaltungen genutzt.
Aber im Moment wird überall an der Kultur gespart. Wollen wir das? Wollen wir ein Italien ohne diese reizenden Festivals, die uns in eine andere Welt entführen und uns träumen lassen? Wollen wir ein Italien, dass seine Excellenz nicht mehr ausspielen kann? Die Vielfalt ist es, die unser Europa so reich macht. Die Vielfalt der Andersartigkeit. Legen wir unser Augenmerk doch wieder auf die Schönheit, die Kunst und die Kultur, auch, oder gerade weil, sie nicht immer effizient und wirtschaftlich sind. Aber sie bereichern unser Leben. Wahrscheinlich ist dies hier nicht der richtige Ort so etwas zu schreiben, aber es war mir wichtig, diesen Gedankenanstoss zu geben, in einer Zeit, in der die journalistische Berichterstattung über Italien sich meist aufs Sparen konzentriert..